Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt und uns selbst wahrnehmen, wie wir mit anderen in Beziehung treten, wie wir denken, fühlen und handeln im Laufe unseres Lebens vor dem Hintergrund der lebensgeschichtlichen Erfahrungen erlernt wird. Das betrifft auch psychische Symptome, die in einer störenden Veränderung unseres Denkens, Fühlens und Handelns im Vergleich zu früher oder im Vergleich mit anderen bestehen.
In der Therapie werde ich mit Ihnen zusammen versuchen zu verstehen, welche Strategien im Umgang mit der Welt Sie unter welchen Bedingungen zu welchem Zweck im Laufe Ihres Lebens gelernt haben und wie vor diesem Hintergrund die Symptomatik Ihrer psychischen Störung zu verstehen ist. Wir werden versuchen, diese ungünstigen Verhaltensmuster in Ihrem Alltag zu erkennen und zu entscheiden, wo sie immer noch hilfreich sind und wo Veränderungsbedarf besteht. Dann werden wir gemeinsam versuchen, diese Verhaltensmuster durch neue Erfahrungen und Übung umzulernen und zu verändern.
Ihre Aufgabe dabei wird es sein, sich im Alltag zu beobachten und eine gute Selbstwahrnehmung zu entwickeln. Gemeinsam werden wir dann alltägliche Situationen analysieren, gewohnte Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster in Frage stellen und Möglichkeiten erarbeiten, wie Sie etwas Neues ausprobieren können. Dieses Neue wird dann wieder überprüft: Welche Effekte hat es im Alltag gebracht? War es hilfreich? Geht es Ihnen damit besser? Ähnlich wie beim Erlernen eines Musikinstruments besteht verhaltenstherapeutisches Arbeiten zu einem Großteil aus alltäglichem Üben sowie darin, sich ungünstige Verhaltensweisen immer wieder bewusst zu machen, sie zu korrigieren und das Neue zu vertiefen.